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Konzert

Lichter und Farben

Accio Piano Trio

Christina Scheicher, Piano

Clemens Böck, Violine

Anne Sophie Keckeis, Violoncello

  1. Juni 2023, 19.00

Bratislava, Österreichisches Kulturforum, Hodžovo nám. 1/A

Das Programm „Lichter und Farben“ beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten der musikalischen Darstellung dieser faszinierenden visuellen Phänomene.

Mit Karim Zech, der sich in seinem Werk mit verschiedenen Aspekten der bildenden Kunst beschäftigt und Noëmi Haffner, deren Klaviertrio titelgebend für das Programm ist, liegt ein Schwerpunkt des Abends auf Werken junger, aufstrebender österreichischer Komponist*innen.

Der 1. Satz des großen Klaviertrios in a-Moll von Maurice Ravel, dessen vielschichtige Klangmalerei wohl jedem Zuhörenden eine ganz persönliche Farbpalette an Assoziationen eröffnet, bildet einen impressionistischen Kontrast zu den beiden zeitgenössischen Werken. Als eine spielerische Weiterentwicklung dieser Klangsprache könnte man das Stück Noëmi Haffners lesen, das freilich das Klangspektrum auch mithilfe neuerer Spieltechniken um einige Farbtöne und Lichtbrechungen erweitert.

„Soir et Matin“ aus der Feder der französischen Komponistin Mel Bonis markiert ein weiteres Werk des Impressionismus, der ja wie keine andere Epoche der Musik wie auch der bildenden Kunst für Farbreichtum und fein nuancierte Stimmungsbilder steht. So verschieden die Farbgebungen impressionistischer Maler*innen sein können, so klingt auch Mel Bonis erfrischend anders als Maurice Ravel: Wohl bedacht positioniert sie entgegen der vermeintlich naheliegenderen Abfolge den Abend vor dem Morgen, der nach dem lyrischen, harmonisch bisweilen an Blues erinnernden „Soir“ umso beweglicher und lebhafter einen neuen Tag einläutet.

Als ästhetischer Gegenpol bringt Joseph Haydns Klaviertrio in e-Moll, Hob. XV:12 zu Beginn ganz konträre Farbschattierungen ins Spiel. Die besondere Transparenz, Reinheit und Klarheit dieses Trios, die einem Kaleidoskop des Hörsinns nahekommt, mag auch daher rühren, dass Haydn zu diesem Zeitpunkt erstmals in den Besitz eines Hammerflügels kam, der ihm völlig neue klangliche Möglichkeiten eröffnete. Das Cello fügt der noch als „Claviersonate” mit Begleitung der Streicher gedachten Komposition in der Dopplung der linken Hand eine dunkle Wärme hinzu, während die Violine in hoher Lage gleichsam klangliche Lichtstrahlen beisteuert.

Programm

Joseph Haydn (1732-1809)

Klaviertrio in e-Moll, Hob. XV:12 (1788/1789)

  1. Allegro moderato

Karim Zech (*2004)

Materia (2023)

Ikosaeder – Dichte

Oktaeder – Transparenz

Tetraeder – Neon

Hexaeder – Struktur

Mel Bonis (1858-1937)

Soir et Matin, op. 76 (1907)

Noëmi Haffner (*1999)

Lichter und Farben für Klaviertrio (2022)

Maurice Ravel (1875-1937)

Aus dem Klaviertrio in a-Moll (1914)

I Modéré

 

Um Zusage wird gebeten unter: pressburg-kf@bmeia.gv.at