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In „Shaky Times“ zeigt das Danubiana Museum Arbeiten von Xenia Hausner aus unterschiedlichen Werkabschnitten, die von unserer gegenwärtigen Welt erzählen.

Xenia Hausner malt Menschen. Sie erkundet unsentimental das Scheitern ihrer Protagonisten – so entstehen Stenogramme aus der Welt des Alltags, die sich mit Liebe und Verlust und mit den Unsicherheiten unserer Gegenwart beschäftigen. Ihre Arbeiten sind Gesellschaftsbeschreibungen, die zutiefst persönlich sind und dennoch über das Individuelle hinausgehen.

Großformatige Arbeiten mit intensiver Farbgebung ziehen den Betrachter in die geheimnisvolle Welt zwischenmenschlicher Beziehungen. Es sind fast ausschließlich Frauen, die sich ausdrucksstark auf der Bühne dieser Bilder bewegen.

Es ist, als würden sie in einer Art Rollenspiel, in einem Gegenentwurf, alternative Möglichkeiten des Zusammenlebens zu der jahrtausend alten Geschichte des Patriachats ausprobieren.

Vieldeutige Szenen, die Hausner in sehr aufwendigen mehrfigurigen Inszenierungen entwickelt, werden anschließend in einem scheinbar flüchtigen Moment malerisch als Bild fest gehalten. In lebendigen, dramatischen Augenblicken werden Verletzung, Liebe und Einsamkeit zum Thema. Xenia Hausner inszeniert Bildelemente und komponiert sie zu deutungsoffenen Bildwelten. Was sie mit ihrer typischen expressiven Technik zeigt, sind keine eindeutig lesbaren Szenen, sondern Chiffren der Ambivalenz, die der Betrachter zu entschlüsseln hat. So wird er zum Komplizen der Malerin und vervollständigt erst mit seiner Betrachtung und Deutung das Werk.

Hausner verarbeitet Elemente aus verschiedenen kulturellen, sich widersprechenden Lebenslandschaften zu einer neuen, fragmentierten Realität: man sieht ein asiatisches und ein europäisches Mädchen in Schuluniform vor einer Coca Cola Werbung und es wird klar, wie die Globalisierung kulturelle Unterschiede ins Wanken bringt.

Drei Westlerinnen vor einem nordkoreanischen Propagandaplakat – all das hat Hausner in ihrem Atelier mit Modellen nachgestellt. Für eine Reminiszenz an Hong Kongs berüchtigte „Cage People“ ließ sie eigens einen beengten Wohnverschlag in ihrem Atelier nachbauen, doch bei Hausner dient er einer Europäerin und einer Asiatin als gemeinsame Notunterkunft. Am Ende sind die Menschen verschwunden, nur das Fragment der Zerstörung bleibt stehen. Die Welt draußen ist der Stichwortgeber – das Atelier funktioniert als eine Art Gegenwelt. Xenia Hausners Bilder erzählen Geschichten vom Überleben in unsicheren Zeiten – es sind reflektierte Lebenswirklichkeiten als unmittelbar sinnliche Erfahrung der Selbstvergewisserung.